Jeep-Fahrwerk Glossar – by GWTec
Fahrwerk Komponenten, Basis: Rubicon Express 3,5″ Superflex:
1: Fahrwerk Spacer
Der Spacer ist ein Distanzring aus Kunststoff, der über den 4 Federn des Fahrzeuges in den Federweg eingesetzt wird.
Spacer werden in verschiedenen Zollgrößen angeboten, je nach Größe empfiehlt es sich bereits bei dieser Lösung, andere, bzw. längere Stoßdämpfer zu installieren.
Grundsätzlich ist bei Einsatz von Spacern nicht mit einer Verbesserung der Fahrdynamik zu rechnen – vielmehr ist der Einsatz von Spacern eine rein optische „Kompromisslösung“ – das Fahrzeug kommt zwar höher, aber Vorteile in Bezug auf Komfort oder Verschränkung lassen sich damit nicht erreichen – eher das Gegenteil ist meist der Fall.
2: Federn
Die Federn bestimmen durch ihre Länge und Windungszahl sowie durch das verwendete Material Höhe und Fahrkomfort maßgeblich. Sie sind für die jeweils zu erreichende Höhe auf das Fahrzeug und sein Gewicht abgestimmt. So erreichen 3,5“-Federn für einen Fahrzeugtyp die spezifizierte Höhe immer nur mit dem dafür kalkulierten Fahrzeuggewicht.
3: Stoßdämpfer (Abbildung: Profender mit Reservoir)
Die Stoßdämpfer müssen in der Länge passend für das jeweilige Fahrwerk gewählt werden. Wir bieten viele gängige Stoßdämpfer an, setzen bei unseren Umbauten aber fast ausschliesslich auf Stossdämpfer mit Stickstoffreservoir von Profender.
Diese sind in bis zu 9 Abstufungen in Zug- und Druckstufe einstellbar – so kann der Fahrer je nach Einsatz (Straße, Gelände, Fahrzeuggewicht) den Fahrkomfort maßgeblich – je nach Bedarf – beeinflussen.
Durch das Reservoir haben die von uns verwendeten Stossdämpfer bei starker Beanspruchung durch das große Gasvolumen zudem eine deutlich bessere Kühlung und durch die Befüllung mit Stickstoff ein besseres Kompressionsverhalten als z.B. Sauerstoff – was sich in der Summe durch höhere Haltbarkeit und somit längere Lebensdauer bemerkbar macht. Die Kühlung unserer Profender Stoßdämpfer durch das große Gasvolumen wirkt zudem einer Änderung des Fahrverhaltens durch Erhitzung bei starker Beanspruchung entgegen.
4: Koppelstangen / Stabilisatoren
Die Koppelstangen halten die Bewegung der Achse unter Anderem bei der Verschränkung in „vernünftigen“ Grenzen – müssen aber je nach verwendetem Fahrwerk verlängert werden – und idealerweise einstellbar sein. Für die Wrangler-Modelle ohne automatische Entkoppelung empfehlen wir Koppelstangen mit Disconnect für die Vorderachse. Diese können bei Einsatz im schwierigen Gelände bei Bedarf manuell getrennt werden, um ein maximales Maß an Verschränkung zu erreichen.
5: Achsanschläge / Bump-Stops
Achsanschläge oder im Fachjargon auch „Bump-Stops“ genannt, werden innerhalb des Federweges verbaut und verhindern so ein durch- oder aufschlagen der Stossdämpfer beim Verschränken oder beim maximalem Eintauchen der Räder ins Radhaus – und idealerweise ein Schleifen der Räder im Radhaus beim Eintauchen.
6: Panhardstab Halter hinten
Der hintere Panhardstab Halter kommt zum Einsatz, um den hinteren Panhardstab anzuheben, damit dieser bei Höherlegung des Fahrzeuges weiterhin eine einwandfreie Achszentrierung ermöglicht.
7: Einstellbarer Panhardstab vorn
Ein einstellbarer Panhardstab ist bei Höherlegung ab 2,5“ Pflicht. Damit gewährleistet man auch vorn eine einwandfreie Achszentrierung nach dem Umbau.
8: Längslenker
Die Längslenker sind ein wichtiges Element in der Fahrwerkskonzeption. Durch einstellbare Längslenker kann man bedingten Einfluss auf den Kardanwellenwinkel und natürlich auf den Achsnachlauf nehmen.
Die Rubicon-Express Superflex-Längslenker unterstützen durch ihr Kugel/Ballgelenk ausserdem eine deutlich bessere und verschleissfreiere Verschränkung – die originalen Längslenker verfügen lediglich über PU-Buchsen, die bei moderater Verschränkung keine oder kaum Querbewegung zulassen und somit das maximale Maß der Verschränkung begrenzen würden. Zudem würden Längslenkerlager mit PU Buchse beim Verschränken stärker beansprucht und somit frühzeitig ausschlagen.
9: Bremsleitungen
Ab ca. 3,5“ Lift müssen auch verlängerte Bremsleitungen eingesetzt werden, damit sie bei maximalem Flex (Verschränkung) nicht abgerissen werden. Hierzu setzen wir qualitativ hochwertige Stahlflex-Leitungen ein, die höchsten Beanspruchungen standhalten.
10: Spurverbreiterung / Spurplatten
Je nach Felgenwahl kann bedingt durch die jeweilige Einbautiefe (ET) der Felge ein Einsatz von Spurplatten notwendig werden, damit die Räder beim Einschlagen/Eintauchen nicht im Radhaus schleifen.
Dies ist bei den meisten Originalfelgen bereits ab 285er Bereifung der Fall. Gängig sind 50-60mm pro Achse.
Weitere Informationen:
Long Arm Fahrwerke oder Long-Arm Upgrade Kits
Das Long-Arm Fahrwerk unterscheidet sich im Wesentlichen durch längere Längslenker vom normalen Fahrwerk. Der Vorteil dieser Variante ist u.a. eine wesentlich verbesserte Verschränkung. Ein Nachteil bei der Montage ist allerdings, das die originalen Montagepunkte für die Längslenker am Rahmen nicht mehr genutzt werden können, es müssen zusätzliche Montagepunkte am Rahmen angeschweisst werden.
Bereifung
Die Wahl der richtigen Reifen- und Felgengröße wird von vornherein in die Planung des Fahrwerkes mit einbezogen. Dabei spielen neben den fahrdynamischen Eigenschaften natürlich auch der Verwendungszweck und der optische Aspekt eine Rolle. Als Beispiel: Ein JK mit 2-2,5“ Lift und 33“-Reifen bietet ein stimmiges Bild – wobei die selbe Bereifung bei 4,5“ Lift optisch proportional zu klein wirken kann. Die Wahl der maximalen Reifengröße wird zudem durch die im Fahrzeug verbauten Achsen eingeschränkt. Größere Reifen bedeuten immer eine höhere, ungefederte Masse, die Beanspruchung der Radbefestigungen wie z.B. Achsschenkelbolzen oder Kreuzgelenke nimmt dadurch zu und sollte ein bestimmtes Maß nicht überschreiten. Hier beraten wir sie gern.
Spureinstellung
Nach jedem Eingriff in die Fahrwerksgeometrie muss die Spur kontrolliert und ggf. eingestellt werden, auch hierzu haben wir das passende Werkzeug parat.
Kardanwellen
Ab etwa 4,5″ kann es notwendig und sinnvoll werden, andere Kardanwellen einzusetzen. Beim JK (2-Türer) ist bei 4,5″ der Kardanwellenwinkel hinten bereits grenzwertig, d.h. sehr steil. Dies kann zu Vibarationen und erhöhtem Verschleiss führen. Abhilfe schaffen hier längere Kardanwellen oder Wellen mit Doppelgelenk.